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Attraktive Innenstädte erhalten

hoffmeister kleinDr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg

Ein Beitrag von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg (Foto: Martin Stollberg)

hoffmeister grossIn Baden-Württemberg ist der Einzelhandel seit jeher ein wichtiger Garant für Wachstum und Wohlstand. Attraktive Innenstädte prägen auch ganz entscheidend unser Zusammenleben. Die Digitalisierung, globale Wettbewerbe und ein sich wandelndes Konsumverhalten revolutionieren die Branche gerade. Es stellt sich mehr denn je die Frage: Wie können wir die Innenstädte und Ortszentren lebendig halten und die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger vor Ort binden?

Es ist nicht das erste Mal, dass der Handel vor großen Herausforderungen steht. Bereits im 20. Jahrhundert hat die Branche grundlegende Strukturveränderungen überstanden – von der Entstehung der ersten Warenhäuser über die Einführung von Selbstbedienungsläden, Fachmärkten und Einkaufszentren bis hin zur Verbreitung von Discountern und Factory-Outlets. Die Grundlage dafür waren stets mutige und innovative Unternehmer ebenso wie qualifizierte und motivierte Beschäftigte.

Der aktuelle Strukturwandel erfordert zweifellos ein breites Bündel an Maßnahmen, wozu neben baulichen und gestalterischen Elementen für die Innenstädte nicht zuletzt eine zeitgemäße Kommunikation und moderne Stadtmarketinginstrumente gehören. Wir gehen diese Herausforderungen gemeinsam mit den Kommunen in Baden-Württemberg bereits an: 2018 habe ich den Dialogprozess „Handel 2030“ mit allen Akteuren des Handels gestartet. Wir arbeiten derzeit gemeinsam an der Entwicklung von Unterstützungsmaßnahmen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Branche im 21. Jahrhundert.

Zum einen wollen wir die Beratung von Einzelhändlern weiter ausbauen, insbesondere mit Fokus auf den digitalen Herausforderungen. Zum anderen verfolgen wir einen standortbezogenen Ansatz, der auf die Stärkung der Innenstädte als Handelsstandorte zielt. Von meinem Ministerium geförderte Innenstadtberater sollen Kommunen sowie Händlerschaft bei der Weiterentwicklung ihres Stadtmarketings und der Verbesserung ihrer Standortfaktoren unterstützen.

Für mich hat aber auch die städtebauliche Erneuerung und Entwicklung der Kommunen eine außerordentlich große Bedeutung: Gebiete mit strukturellen Problemen werden damit wieder zu attraktiven Quartieren mit lebenswerten Gemeinschaften. Mit unserer Städtebauförderung unterstützen wir die Kommunen dabei unmittelbar. Der Einzelhandel profitiert von den aufgewerteten Stadt- und Ortszentren, denn eine höhere Aufenthaltsqualität sorgt für eine stärkere Kundenfrequenz.

Der Erhalt attraktiver Innenstädte gelingt nur, wenn das Land, die Kommunen und die Einzelhändler an einem Strang ziehen. Wenn alle Akteure sich einbringen, dann bin ich davon überzeugt, dass der Handel auch diese Herausforderung meistern und sich im 21. Jahrhundert neu erfinden wird.

 
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