Zahl der Retouren verringern und Sachspenden steuerfrei ermöglichen

Kritisch bewertet der Handelsverband Deutschland (HDE) den Vorschlag von Bundesumweltministerin Schulze, für den Handel gesetzliche Obhutspflichten für seine Waren einzuführen.

„Der Handel setzt schon heute aus Kostengründen alles daran, die Zahl der Rücksendungen von Waren durch die Kunden so gering wie möglich zu halten. Nur in Ausnahmefällen wird zurückgegebene Ware, die so stark verschmutzt oder beschädigt ist, dass der Handel die Ware nicht mehr in Verkehr bringen oder spenden kann, vernichtet“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Ministerin will mithilfe einer Obhutspflicht vorschreiben, dass Händler die Waren gebrauchstauglich halten müssen, um künftig die Vernichtung zu verhindern.

Statt für neue, bürokratische Pflichten setzt sich der HDE dafür ein, den Händlern das Spenden zurückgesendeter Waren zu erleichtern: „Derzeit muss der Händler auf gespendete Waren Umsatzsteuer bezahlen, obwohl er keinen Gewinn damit erzielt hat. Das kann sich auf Dauer kein Unternehmen leisten. Deshalb müssen Sachspenden von der Umsatzsteuer befreit werden“, so Genth weiter. Hier sei die Politik gefordert. Zudem müsse es darum gehen, die Verbraucher zu sensibilisieren, um die Zahl der Rücksendungen zu reduzieren. Der Handel arbeite schon aus Eigeninteresse auch mit Hilfe künstlicher Intelligenz an einer Reduzierung der Retouren.