"Kinder, wie die Zeit vergeht!" - gemeinsam zum Wohle des Handels
18.117.11.13Gerhard Handke, Hauptgeschäftsführer des BGA
Ein Beitrag von Gerhard Handke, Hauptgeschäftsführer des BGA
„Die Spitzenverbände des Handels, der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) und die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels (HDE), bauen in Bonn das Haus des Deutschen Handels.“ So beginnt die Broschüre über das Haus des Deutschen Handels, das die damalige Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels und der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels vor 25 Jahren gemeinsam in Bonn errichten wollten.
Und es heißt weiter: „Das Haus des Deutschen Handels wird auf dem bestgelegenen Grundstück des schon heute so genannten 'Regierungsviertel West' errichtet, am Abhang des Hardtberges mit freiem Blick hinunter auf Bonn und in das Rheintal, vom Kölner Dom bis zum Westerwald. Direkt unterhalb des Grundstücks am Brüser Berg und zu Fuß erreichbar liegen Bundeswirtschaftsministerium, Bundesarbeitsministerium und Bundesernährungsministerium.“
Mit dem 9. November 1989 änderte sich dann alles schlagartig. Keine drei Monate zu früh, denn Baubeginn war für Frühjahr 1990 vorgesehen, die Fertigstellung sollte bis Ende 1991 erfolgen. Doch die Idee, Einzelhandel und Groß- und Außenhandel räumlich zusammen zu bringen und daraus Synergien zu ziehen, blieb bestehen. Es wurde eine Verbändegemeinschaft zur Errichtung eines gemeinsamen Verbandsgebäudes in Berlin begründet, zu der später auch der Hotel- und Gaststättenverband und weitere Handelsverbände hinzukamen.
Es dauerte dann weitere fast zehn Jahre, bis die nächste Broschüre im Frühsommer 2000 erschien: „Sieben Verbände der Wirtschaftsbereiche Handel, Dienstleistung und Tourismus verlegen zur gleichen Zeit ihren Sitz von Bonn und Köln nach Berlin. Am Weidendamm nahe der Friedrichstraße beziehen Sie ihr neues Domizil und folgen damit dem Parlament und der Bundesregierung nach Berlin.“ Und weiter: „Der Entschluss, als führende Wirtschaftsverbände ein gemeinsames Haus zu errichten, macht deutlich, dass bei der Planung ökonomische Überlegungen und verantwortungsvolle Weitsicht im Vordergrund standen. Denn die räumliche Nähe bietet viele Möglichkeiten, Interessen zu koordinieren, Kräfte zu bündeln, Synergien zu nutzen und Kosten zu senken. Trotz Eigenständigkeit jedes Verbandes können so die Interessen gegenüber Politik und Verwaltung in vielen Fällen noch besser durchgesetzt werden“, so die Broschüre anlässlich der Einweihungsfeier des neuen Verbändehauses „Handel, Dienstleistung, Tourismus“ am 25. September 2000.
Seitdem sitzen die beiden Spitzenverbände des Handels dicht beieinander und haben gemeinsam zum Wohle des Handels viel erreicht. Dabei agieren Sie selbstständig und kooperieren bei Bedarf. Die freundschaftliche Konkurrenz belebt das Geschäft zum Nutzen aller und insbesondere der deutschen Handelsunternehmen.
100 Jahre sind ein beeindruckender Zeitraum, auf den die Kollegen mit Stolz zurückblicken können. Erhebliche Herausforderungen liegen vor allen Teilen der Handelslandschaft, gleichgültig ob Einzel- oder Großhandel. Die Digitalisierung fordert alle und stellt so manches auch 100-jährige Geschäftsmodell infrage. Die Handelsverbände und ihre Unternehmen müssen sich diesem fundamentalen Wandel stellen. Wir wünschen den Kollegen bei der Begleitung dieser Transformation allen erdenklichen Erfolg und eine glückliche Hand.