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Die Zukunft der Innenstädte und Zentren ist vielfältig und lebendig

bernd westphal kleinBernd Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion

Ein Beitrag von Bernd Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion

bernd westphal grossUnsere Innenstädte und Zentren stehen vor großen Herausforderungen. Der zunehmende Online-Handel und der Ausbruch der Corona-Pandemie, vor nun etwa 2 Jahren, haben insbesondere die Lage des Einzelhandels, Gastronomie und Hotels noch einmal verschärft und den Wandel drastisch beschleunigt.

Es war deshalb richtig und wichtig, unsere Wirtschaft – vom Mittelstand über Handwerk bis zur Gastronomie, von Kultureinrichtungen über Veranstaltungsmanagement bis hin zur Industrie – zu sichern. Mit Wirtschaftshilfen und Kurzarbeitergeld konnte unsere ökonomische Basis stabilisiert sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten werden.

Jetzt muss der Strukturwandel von allen Beteiligten aktiv gestaltet werden. Denn gerade nach der Pandemie, brauchen die Menschen Städte und Zentren als Orte der Begegnung.

Die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, hat bereits früh klar gemacht, dass es eines ihrer Hauptziele ist, neues Leben in die Innenstädte und Ortskerne zu bringen. Es ist deshalb klug, dass sie den Vorsitz des Beirats Innenstadt übernommen hat und die erste Sitzung bereits vor einigen Tagen stattfand. Zudem wird am 07. Juli 2022 ein Innenstadtkongress in Potsdam stattfinden, um über Strategien der Belebung von Innenstädten und Ortskernen zu diskutieren. Das zeigt die Relevanz des Themas innerhalb der neuen Bundesregierung.

Neben politischer Unterstützung, sind neue, kreative und innovative Konzepte gefragt, damit Innenstädte und Zentren den Wandel meistern.

Im Koalitionsvertrag haben wir uns darauf verständigt, das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ weiter zu nutzen und die Innenstadtstrategie des Bundes fortzuführen. Hinzukommt, dass wir das Programm mit der Städtebauförderung kompatibel machen wollen. Das ist ein wichtiger Schritt, zur Unterstützung der Kommunen, bei der Prävention und Anpassung an den Klimawandel.

Mit dem Programm „Lebendige Zentren“ wollen wir weiter dafür sorgen, dass Stadt- und Ortsteilzentren attraktiver werden. Es braucht deshalb ein neues Mit- und Nebeneinander von Handel, Kultur, Gewerbe und Wohnen. 2021 hat der Bund den Ländern und Kommunen bereits etwa 300 Millionen Euro an Fördermitteln für das Programm zur Verfügung gestellt. Die Kommunen sind nun dazu aufgerufen, sich weiterhin um die Mittel der Bundesprogramme zu bewerben.

Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass der stationäre Handel eine faire Chance gegenüber dem Online-Handel hat. Dafür gilt es, Investitionen in die digitale Infrastruktur zu verstetigen und Plattformen für den regionalen Handel und regionale Dienstleistungen aktiv zu fördern. Gerade kleinere und mittlere Betriebe des stationären Einzelhandels benötigen oftmals zunächst Hilfestellung, um sich digital auf den Weg zu machen.

Für mich steht fest: Die Zukunft der Innenstädte und Zentren ist vielfältig und lebendig. Dazu muss es uns gelingen, neue und attraktive Nutzungskonzepte zu etablieren und die Aufenthaltsqualität in den Zentren zu verbessern.

 

Handelsjournal122

 

Auch das handelsjournal widmet sich in seiner Ausgabe 1/2022 dem Schwerpunkt "Neuer Konsum".

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