Der Einzelhandel: Motor der Wirtschaft und Herzstück unserer Städte
3.147.83.139Ein Beitrag von Omid Nouripour (Bündnis 90/Die Grünen), Bundestagsabgeordneter.
Der Einzelhandel steht vor erheblichen Herausforderungen. Für 2024 prognostiziert der HDE einen Umsatz von 657,4 Milliarden Euro. Gleichzeitig werden Tausende Geschäfte voraussichtlich schließen. Seit 2020 haben insgesamt 46.000 Läden dichtgemacht – vor allem in kleineren und mittelgroßen Städten, wo die Leerstandsquote in B-Lagen bereits alarmierende 25 % erreicht hat. Die Gründe dafür sind vielfältig: Der zunehmende Trend zum Onlinehandel, steigende Betriebskosten und die Nachwirkungen der Pandemie setzen vielen Händlern massiv zu.
Trotz dieser schwierigen Lage bleibt der Einzelhandel ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Es ist daher entscheidend, jetzt die politischen Weichen zu stellen, um die Branche zu stärken und zukunftsfähig zu machen.
Ein unverzichtbarer Beitrag zu Wirtschaft und Gesellschaft
Der Einzelhandel ist weit mehr als nur ein wirtschaftlicher Akteur. Mit einem jährlichen Umsatz von über 650 Milliarden Euro und Millionen von Arbeitsplätzen ist er ein zentraler Motor unserer Wirtschaft. Besonders seine kleinteilige Struktur bietet flexible Arbeitsmöglichkeiten, die Familien, Berufseinsteigern und Migranten wichtige Chancen eröffnen.
Doch der stationäre Handel leistet weit mehr als ökonomische Beiträge: Er ist das Herz unserer Stadtgesellschaft. Geschäfte und Märkte schaffen Begegnungsorte, fördern soziale Interaktion und verleihen Städten und Gemeinden Identität. Wenn Läden schließen, drohen Verödung, sozialer Rückzug und ein schleichender Verlust an Lebensqualität in den Innenstädten.
Neben seiner sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung spielt der Einzelhandel eine entscheidende Rolle bei der Förderung nachhaltiger Konsummuster. Regionale Produkte, kurze Lieferketten und ein bewussterer Konsum vor Ort tragen zum Klimaschutz bei und bieten ökologische sowie soziale Alternativen.
Gezielte politische Maßnahmen für eine starke Zukunft
Um die Funktionen des Einzelhandels zu sichern, braucht es eine nachhaltige und sozial gerechte Stärkung der Branche. Besonders kleinere Händler, die unter der Dominanz des Onlinehandels und steigenden Betriebskosten leiden, benötigen gezielte Unterstützung. Förderprogramme, die den Einsatz digitaler Technologien, Energieeffizienz und nachhaltige Geschäftsmodelle vorantreiben, sind essenziell. Händler, die ressourcenschonend und sozial gerecht arbeiten, müssen gestärkt werden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Gleichzeitig ist die Attraktivität unserer Innenstädte von zentraler Bedeutung. Gut erreichbare Stadtzentren, die durch grüne und autofreie Räume aufgewertet werden, schaffen eine höhere Aufenthaltsqualität. Öffentliche Plätze, die zum Verweilen einladen, fördern das Gemeinschaftsgefühl und geben dem Einzelhandel die notwendige Basis, um vor Ort erfolgreich zu bestehen.
Ein gemeinsames Ziel
Der Einzelhandel steht vor einem tiefgreifenden Wandel, aber er bietet auch enorme Chancen. Mit gezielten politischen Maßnahmen kann er als Herzstück unserer Städte wiederbelebt und zukunftsfähig gemacht werden. Es liegt in unserer Hand, lebendige Innenstädte zu erhalten, nachhaltige Geschäftsmodelle zu fördern und den Einzelhandel fit für die Herausforderungen der kommenden Jahre zu machen.
Gemeinsam können wir sicherstellen, dass der Einzelhandel nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor bleibt, sondern auch ein zentraler Baustein unserer Gesellschaft – für Begegnung, Zusammenhalt und nachhaltigen Wohlstand.
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