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Die Zukunft des Einzelhandels: Politik als Partner einer starken Branche

Ein Beitrag von Jan Metzler (CDU), Bundestagsabgeordneter (Foto: Tobias Koch).

metzlerDer Einzelhandel in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, aber auch vor bedeutenden Chancen. Veränderungen im Konsumverhalten, die Digitalisierung und der internationale Wettbewerb erfordern ein Umdenken. Doch eines bleibt unverändert: Der stationäre Handel ist das Herzstück lebendiger Innenstädte und trägt maßgeblich zur regionalen Wirtschaftskraft bei.

Stationärer Handel: Stärken gezielt nutzen

Der stationäre Handel stärkt die regionale Identität und schafft Arbeitsplätze vor Ort – ein wesentlicher Beitrag zur lokalen Wirtschaft. Der Einzelhandel bietet zahlreiche Vorteile, die es gezielt herauszustellen gilt. Das unmittelbare Einkaufserlebnis ermöglicht es Kunden, Produkte direkt anzusehen, anzufassen und auszuprobieren – ein unschätzbarer Vorteil, insbesondere bei hochwertigen oder erklärungsbedürftigen Waren. Die persönliche Beratung vor Ort schafft Vertrauen und kann den entscheidenden Unterschied machen.

Politik für attraktive Innenstädte

Leerstand in Innenstädten bedroht nicht nur den Handel, sondern auch die Attraktivität der Gemeinden insgesamt. Um dem entgegenzuwirken, bedarf es gezielter Fördermaßnahmen für Stadtentwicklungsprojekte. Lebendige Innenstädte brauchen eine Mischung aus Kultur, Gastronomie, Handel und Freizeit. Eine gute Erreichbarkeit ist dabei essenziell, insbesondere im ländlichen Raum. Denn ob wir wollen oder nicht: Der innerstädtische Handel konkurriert direkt mit dem Online-Handel und Einkaufszentren am Stadtrand. Wir müssen uns deshalb fragen, ob eine „komplett autofreie Innenstadt“ wirklich den gewünschten Effekt erzielt. Aufenthaltsqualität ist wichtig, aber die Menschen fahren nun einmal mit dem Auto. Wenn sie lieber ins Einkaufszentrum am Stadtrand fahren oder gleich zu Hause bleiben, ist für die Innenstädte wenig gewonnen.

Digitalisierung als Chance

Die Digitalisierung eröffnet dem stationären Handel vielfältige Möglichkeiten, die bislang oft nicht ausreichend genutzt werden. Viele Beispiele zeigen: Mit einer durchdachten Strategie tun sich auch für kleine Händler völlig neue Chancen auf. Multi-Channel-Modelle, die den Online- und Offline-Handel intelligent verknüpfen, sind essenziell, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Politik kann durch gezielte Förderprogramme für digitale Marktplätze, Online-Buchungssysteme und neue Vertriebskanäle dazu beitragen, den Handel zukunftsfähig zu machen.

Bürokratieabbau als Standortvorteil

Ein weiterer zentraler Aspekt ist der Abbau ausufernder Bürokratie. Unternehmer sollten sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können – die Betreuung ihrer Kunden. Ein Bürokratiestopp bei neuen Gesetzen sowie der Abbau bestehender Regelungen auf nationaler und EU-Ebene würden den Unternehmen mehr Handlungsfreiheit geben und Innovationen fördern.

Faire Wettbewerbsbedingungen

Es ist essenziell, faire Wettbewerbsbedingungen zwischen stationären Händlern und großen Online-Plattformen zu schaffen. Einheitliche steuerliche Rahmenbedingungen und die Stärkung des europäischen Digitalbinnenmarkts sind dabei entscheidende Maßnahmen. Internationale Online-Händler sollten denselben Regeln unterliegen wie heimische Unternehmen, um Chancengleichheit zu gewährleisten.

Fazit

Der Einzelhandel bleibt eine tragende Säule von Wirtschaft und Gesellschaft. Politik und Handel müssen gemeinsam die Rahmenbedingungen schaffen, um die Branche zu stärken. Attraktive Innenstädte, Digitalisierung und fairer Wettbewerb sind entscheidend. Wenn wir gemeinsam die Zukunft des Handels sichern, sichern wir auch die Zukunft unserer Städte.


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