HDE-Präsident warnt vor Klima der Ausgrenzung und Intoleranz

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HDE-Präsident Alexander von Preen warnt vor den Konsequenzen eines möglichen Rechtsrucks in Deutschland vor den Folgen für Politik und Gesellschaft: „Vielen Branchen der deutschen Wirtschaft geht das Personal aus. Schon allein diese offensichtliche Herausforderung sollte Grund genug sein einzusehen, dass man mit der Ausgrenzung und der Verächtlichmachung von Menschen aus anderen Ländern und Kulturen, die ihr Glück in unserem Land suchen, den Holzweg beschreitet."

Es gehe hier aber nicht nur um ein ökonomisches, sondern um ein zutiefst menschliches Thema. Von Preen: „Es ist gut und es ist an der Zeit, dass alle anständigen Demokraten sich unterhaken und deutlich machen, auf welcher Seite die Mehrheit steht. Die Zeit des Schweigens muss vorüber sein, jetzt ist Farbe bekennen angesagt.“ Der Handel sei eine vielfältige Branche mit Beschäftigten aus vielen Nationen, die Unternehmen böten Chancen für vielseitige Karrierewege. Insofern schade jede Politik, die grundsätzlich auf Ausgrenzung oder Abschottung setzt, der Zukunft des Einzelhandels in Deutschland. „Ausgrenzung und wachsende Verunsicherung sind keine gute Zukunftsperspektive, sondern sie führen mit Höchstgeschwindigkeit in die Sackgasse. Dieser Entwicklung müssen wir – Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – gemeinsam entschieden entgegentreten“, so der HDE-Präsident weiter.

Von Preen: „Besondere Verantwortung tragen wir alle insbesondere dann, wenn es um Antisemitismus geht. Zu meinem Entsetzen wächst der Antisemitismus in der Mitte unserer Gesellschaft seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober mit einer erschreckenden Dynamik. Der HDE ist mit der Geschichte jüdischer Kaufmannstradition und der Warenhäuser vor allem in Berlin historisch eng verwoben.“ Es war die Familie Tietz, die den Verband Deutscher Waren- und Kaufhäuser im Jahr 1903 gründete. Adolf Jandorf, der Gründer des KaDeWe, gehörte mehr als zwei Jahrzehnte dem VDWK als Ausschussmitglied an. Heinrich Grünfeld schließlich war 1919 Gründungspräsident der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels. Damit begann die Geschichte des HDE, der 2019 100 Jahre Jubiläum feiern konnte. „Wir wissen, wo wir herkommen. Es ist eine historische Errungenschaft der letzten Jahrzehnte, dass Juden und Jüdinnen aus der ganzen Welt in Deutschland wieder eine Heimat gefunden haben, in der sie sich sicher fühlen und in der jüdisches Leben die Innenstädte bereichert. Leider aber ist diese große Errungenschaft jetzt in Gefahr. Der HDE und seine Mitglieder verurteilen jeglichen Antisemitismus in Deutschland. Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung.“

 

 

 
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind hohe schützenswerte Güter. Der HDE und der deutsche Einzelhandel sprechen sich klar und mit aller Entschiedenheit gegen jede Form von Extremismus, gegen Antisemitismus und gegen Fremdenfeindlichkeit aus. Wir stehen für eine offene und tolerante Gesellschaft. Offene Märkte, ein freier und unkomplizierter Welthandel und ein funktionierender europäischer Binnenmarkt sind für uns die Basis. Der Handel als vielfältige Branche mit Beschäftigten aus vielen Nationen stellt sich klar gegen jede Politik und Parteien, die grundsätzlich auf Ausgrenzung oder Abschottung setzen.