Rentenpaket II: HDE warnt vor Folgen für Wirtschaftsstandort Deutschland

Ende vergangener Woche hat der Bundestag in erster Lesung das Rentenpaket II beraten. Der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertet das Gesetzgebungsverfahren wegen der zu erwartenden enormen Kostenbelastung und der negativen Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland kritisch. Im Fokus des Gesetzentwurfs stehen allein die zukünftigen Rentenbezieher, denen ein Mindestrentenniveau von 48 Prozent bis zum Jahr 2039 garantiert werden soll, ohne die Beiträge im Gegenzug zu deckeln.

„Der Faktor Arbeit wird für Unternehmen immer teurer. Auch die jungen Beschäftigten müssten so immer mehr Beiträge zahlen. Das ist unausgewogen“, so Steven Haarke, HDE-Geschäftsführer Arbeit und Soziales. Deutschland könne sich dies im internationalen Vergleich nicht erlauben. „Dieses Rentenpaket II setzt die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts aufs Spiel“, betont Haarke. Wolle man ein Mindestniveau für die Rente festsetzen, müsse dies aus Steuermitteln finanziert werden. „Um eine Schieflage zu vermeiden, muss sich zudem die Lebensarbeitszeit an der steigenden Lebenserwartung orientieren“, so Haarke weiter.

Im sogenannten Generationenkapital sieht der HDE hingegen einen Schritt in die richtige Richtung. „Die Entlastung wäre letztlich allerdings nur verschwindend gering“, so Haarke. Die Bundesregierung müsse sich auf die im Grundsatz sinnvollen Reformen der betrieblichen und der privaten Altersvorsorge konzentrieren.