Körperschaftsteuer: HDE spricht sich für frühere Steuersenkung aus

Der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertet die aktuelle Debatte über eine frühere Senkung des Körperschaftsteuersatzes positiv.

Der HDE unterstützt den Vorschlag von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz, die Körperschaftsteuer schon im Jahr 2026 und nicht erst wie bislang geplant ab dem Jahr 2028 zu senken. Aus Sicht des Verbandes darf hierbei allerdings eine zeitnahe Entlastung der Personenunternehmen nicht aus dem Blick geraten.

„Den Körperschaftsteuersatz früher als geplant zu senken, hätte einen positiven Effekt auf die Investitionsfähigkeit der Unternehmen. Doch die Politik darf die Personenunternehmen nicht vergessen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Senkung des Körperschaftsteuersatzes sei nur die eine Hälfte des Investitionsboosters, die andere sei die Senkung der Steuerlast auf einbehaltene Gewinne von Personenunternehmen. Beide Rechtsformen sollten am Ende der Reformen eine Steuerbelastung von insgesamt 25 Prozent haben. „Gerade im Einzelhandel sind viele Unternehmen inhabergeführte Familienbetriebe. Es gilt daher, alle Tarifreformen vorzuziehen. Nur dann kommt eine zeitnahe Steuersenkung auch wirklich bei allen an“, so Genth weiter. Der Handel brauche die richtigen steuerlichen Rahmenbedingungen, um investieren zu können. „Die Herausforderungen für Händlerinnen und Händler sind groß, vom unfairen Wettbewerb mit Händlern und Plattformen aus Fernost bis hin zur drohenden Verödung vieler Innenstädte“, warnt Genth.

Mit dem Investitionsbooster hat die Bundesregierung im Frühjahr 2025 die Senkung des Körperschaftsteuersatzes auf zehn Prozent beschlossen, jedoch erst ab 2028 und dann auch nur schrittweise. Markus Söder und Danyal Bayaz haben sich angesichts der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Lage dafür ausgesprochen, mit der schrittweisen Steuersenkung so rechtzeitig zu beginnen, dass sie noch in dieser Legislaturperiode abgeschlossen wird.