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Erreichbarkeit der Innenstädte

  • Die Güte der verkehrlichen Erreichbarkeit bemisst sich nach diversen Kennziffern:
    • Zunächst ist diese einzelfallbezogen (belastbare Aussagen können nur für die jeweilige Stadt geäußert werden)
    • Die Erreichbarkeit ist in den meisten Städten gegeben. Jedoch gibt es Schwankungen im Jahresverlauf oder je nach Tageszeit (oder auch Wetter)
      • Jahresverlauf: In touristischen Hochburgen sinkt die Erreichbarkeit während der Saison bzw. bei schlechtem (Urlaubs-) Wetter
      • Tageszeit: Zu Stoßzeiten (Pendlerverkehre) kann die Qualität der äußeren Erreichbarkeit sinken
    • Es bestehen häufig Unterschiede bei der faktischen Erreichbarkeit und der subjektiven Wahrnehmung der Kunden
      • Entscheidend ist jedoch die subjektiver Wahrnehmung, da von den Kunden nicht verlangt werden kann, dass diese einen objektiven Einblick bezüglich der Verkehrssituation besitzt
      • Auch der Einzelhandel bewertet die Situation eher subjektiv. Daher sollten die Kommunen den Dialog mit dem Einzelhandel suchen. Nur so kann eine objektive Diskussion ermöglicht werden (ansonsten Gefahr: Einzelhandel redet eigenen Standort schlecht)
  • Auch wenn die Erreichbarkeit zu den wichtigsten Gründen für eine funktionierende Innenstadt zählt, gibt es aus Kundensicht noch stärkere Kennziffern:
    • guter Branchenmix,
    • gutes städtebauliches Umfeld,
    • angenehmes Ambiente.

Fazit:

  • Bei Forderungen gegenüber der Stadt sollte unter Beachtung der häufig unzureichenden finanziellen Ausstattung der Gemeinden genau darauf geachtet werden, welche Ziele vorrangig verfolgt werden, bzw. wie auch der Handel seine prioritären Forderungen setzt.
  • Eine gute innere und äußere verkehrliche Erreichbarkeit ist für die Handelsstandorte eine unabdingbare Grundvoraussetzung. Wenn ein Standort jedoch mehrere Defizite aufweist, sollte mit dem Einzelhandel eine Verständigung zur Priorisierung der Maßnahmen stattfinden.
  • Wir stellen fest, dass das Nutzerverhalten sich ändert. Insbesondere junge Bevölkerungsgruppen (ab 18 Jahre) haben nicht mehr den zwingenden Wunsch nach einem eigenen Automobil. Hier spielen Carsharing-Systeme sowie der ÖPNV eine immer bedeutendere Rolle. Diese Aussage ist jedoch nach Städtegrößeklassen zu differenzieren, da dies insbesondere für die Metropolen sowie tendenziell auf Großstädte zutrifft.
  • Verringerte Abgaben für den ruhenden Verkehr (Parkgebühren) sind ein gutes Marketingargument für den Einzelhandel. Ein genereller Verzicht sollte jedoch nicht angestrebt werden, da ansonsten die „Kundenparkplätze“ von den Anwohnern oder den Bediensteten (z.B. des Einzelhandels) während der Ladenöffnungszeiten belegt werden. Hier können Parkgebühren tatsächlich zu der gewünschten Fluktuation führen. Die Höhe der Gebühren sollte jedoch immer in Abstimmung mit dem Einzelhandel festgeschrieben werden, da die Güte eines Standortes bzw. die Verfügbarkeit von Parkflächen mitbestimmt, wann eine Parkgebühr „verkehrsregelnd im Sinne einer Fluktuation auf den Kundenparkplätzen“ ist.