EU-Institutionen verhandeln über Kompromiss zum EU-Energielabel

In Brüssel sind die Trilogverhandlungen zur Reform des EU-Energielabels in vollem Gange. Vertreter von Ministerrat, Europaparlament und Europäischer Kommission hoffen bis Mitte Oktober einen tragfähigen Kompromiss auszuhandeln.

Im Rahmen der Modernisierung sollen die Plusklassen (A+++, A++, A+) abgeschafft werden, da sie viele Verbraucher verwirren. Zukünftig wird es daher notwendig sein, das Energielabel in regelmäßigen Abständen an die technologische Entwicklung anzupassen („Reskalierung“). So soll verhindert werden, dass zu viele Produkte in den besten Effizienzklassen landen und das Energielabel dadurch seine Lenkungswirkung verliert.

Für Händler ist eine solche Reskalierung mit zusätzlichem Aufwand und der Gefahr von Abmahnungen verbunden. Zukünftig müssen Händler nach einer Reskalierung alle im Geschäft ausgestellten Energielabel austauschen und durch das neueste Energielabel ersetzen. Dieser Austausch der Labels birgt ein hohes Fehlerpotenzial, z.B. durch Verwechslungen, wodurch sich die Gefahr von Abmahnungen für Einzelhändler deutlich erhöht.

Der HDE fordert daher, dass Händler von ihren Lieferanten gedruckte Energielabel zur Verfügung gestellt bekommen, um die Abmahngefahr ein Stück weit zu reduzieren. Falls ein Lieferant kein aktualisiertes Energielabel bereitstellt muss es Einzelhändlern trotzdem erlaubt sein, ihre Restbestände an Lagerware abzuverkaufen.