Handel wachsam: Weniger Falschgeld
20. Juli 2011
„Der deutsche Einzelhandel kämpft sehr erfolgreich gegen Falschgeld. Dies zeigen die aktuellen Zahlen zum Falschgeldaufkommen im ersten Halbjahr 2011." Der Falschgeldexperte des Handelsverbands HDE, Ulrich Binnebößel, zeigte sich heute erfreut über den Rückgang der Schadenshöhe, die durch Falschgeld anfällt. Die Bundesbank hatte gemeldet, dass in den ersten sechs Monaten diesen Jahres Falschgeld im Wert von 1,1 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen wurde. Dies sei ein absoluter Tiefstwert, so der HDE-Experte, und zeige: „Sowohl die Kontrollen im Einzelhandel als auch die Ermittlungsarbeit der Polizei zahlen sich aus. Gemessen an über 400 Milliarden Euro Umsatz im Einzelhandel liegt der Schaden durch Falschgeld im Promillebereich.“Insgesamt sei in Deutschland mit 18.852 Scheinen 28 Prozent weniger Falschgeldscheine entdeckt worden als im Vorjahreshalbjahr. Ein Großteil des Schadens falle dort an, wo mit Bargeld bezahlt wird, also hauptsächlich im Einzelhandel, sagte Binnebößel. „Die Kunden des Einzelhandels können weitgehend sicher sein, dass sie echtes Wechselgeld bekommen. Dies zeigt schon die Verteilung der Falschgeldnoten auf die Werte. 5- und 10 Euro-Scheine sind das klassische Wechselgeld im Handel. Diese werden aber kaum noch gefälscht“, so der HDE-Experte. Auch bei der 20 Euro-Note sei seit Mitte 2009 ein Rückgang der Fälschungen zu verzeichnen. Generell sei die Wahrscheinlichkeit extrem gering, als Verbraucher mit einer falschen Banknote in Kontakt zu kommen. „Hochgerechnet fallen jährlich rund fünf falsche Noten je 10.000 Einwohner an. Die Chance, im Lotto zu gewinnen, ist nicht viel geringer“, so Binnebößel. Die am meisten gefälschte Banknote sei nach wie vor der 50 Euro-Schein. Mit einem Anteil von 45,1 Prozent aller Fälschungen liege er seit der Euro-Bargeld-Einführung an der Spitze der Fälschungen. Doch die Gesamtzahl der Fälschungen sei auch bei dieser Denomination rückläufig. Wurde im ersten Halbjahr 2005 noch ein Spitzenwert von 26.823 Fälschungen gezählt, so sei sechs Jahre später der Wert mit 8.511 Exemplaren um beinahe 70 Prozent gefallen.
Binnebößel empfahl dem Handel einen offensiven Umgang mit der Falschgelderkennung: „Händler sollten die Scheine nicht im Verborgenen prüfen, sondern das Prüfgerät offen auf dem Tresen handhaben und alle Scheine prüfen. Damit signalisiert der Händler, dass Fälscher bei ihm keine Chance haben." Jedoch solle bei der Verwendung eines Prüfgerätes auf Qualität geachtet werden. Sinnvoll sei die Anschaffung von Geräten, die mehrere Merkmale eines Geldscheines testen und updatefähig sind. Diese seien zwar teurer, würden aber einen weitaus besseren Schutz bieten als zum Beispiel UV-Prüfgeräte. Moderne Fälschungen würden unter UV-Licht nicht mehr erkannt.
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