Elektroladesäulen: Handel fordert Investitionshilfen

„Der Einzelhandel könnte beim Aufbau von Ladepunkten schnell unterstützen. Allein der Lebensmitteleinzelhandel hat mit seinen 38.000 Standorten rund 1,9 Millionen Stellplätze, die potenziell ausgerüstet werden könnten“, so Genth.

Mit Blick auf die aktuellen Förderprogramme fehlt es für die Handelsunternehmen an Anreizen. Denn bisher können nur dann Gelder abgerufen werden, wenn die Ladesäulen rund um die Uhr erreichbar sind. Das kann der Handel insbesondere in attraktiven Innenstadtlagen nicht leisten. Ansonsten wären seine Parkplätze auch durch Nicht-Kunden ständig belegt. Zudem müssten nach den aktuellen Vorgaben derzeit für jede Filiale eigene Anträge gestellt werden. Bei einem Zeitaufwand von rund sechs Stunden pro Ladesäulen-Antrag ist das insbesondere für große Unternehmen mit hunderttausenden Parkplätzen nicht leistbar. Es müsste deshalb ermöglicht werden, die entsprechenden Anträge zentral für alle Standorte im Bundesgebiet zu stellen. So könnten Einzelhändler schnell jeweils mehrere Tausend Anträge stellen. Und auch die Vorgabe, die Förderung von Ladesäulen auf privaten Grundstücken für ein Gesamtunternehmen auf 200.000 Euro zu deckeln, ist schädlich. Damit ist für Handelsunternehmen mit vielen Filialen die Wirtschaftlichkeit ihrer Investitionen in Ladesäulen nicht mehr gegeben.

„Mit einer unbürokratischen Förderung, die das Wirtschaftlichkeitsdefizit ausgleicht, könnte der Einzelhandel einen erheblichen Beitrag zum Erreichen des Ladesäuleninfrastrukturziels beitragen. Damit könnten wir schnell und einfach eine große Anzahl an Ladepunkten verwirklichen“, so Genth weiter. Das Bundesverkehrsministerium strebt bis Ende nächsten Jahres den Aufbau von 100.000 Ladepunkten an. Nach aktuellem Stand fehlen dafür noch rund 85.000.