Zahlen und Fakten

Einfacher Ladendiebstahl

Die Zahl der einfachen Ladendiebstähle liegt für das Jahr 2024 bei 379.311 Fällen. Damit zeichnet sich im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang um 4,9 Prozent ab. Dennoch ist diese Entwicklung kein Anlass zur Entwarnung: Wie bereits im Jahr 2023 mit 398.644 Fällen wurden erneut alle Werte der vorherigen zehn Jahre übertroffen. Dazu kommt die geschätzte Dunkelziffer an Ladendiebstählen von über 90 Prozent.


Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2013 bis 2024

 

Schwerer Ladendiebstahl

Ein schwerer Ladendiebstahl wird beispielsweise verwirklicht, wenn bei der Tat eine Waffe bzw. ein anderes gefährliches Werkzeug mitgeführt wird, oder der Dieb als Mitglied einer Bande agiert. Mit 25.596 erfassten Fällen in 2024  verringerten sich schwere Ladendiebstähle zwar im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent. Trotz dieses festgestellten, geringfügigen Rückgangs der angezeigten schweren Ladendiebstähle ist die Situation besorgniserregend. Neben des erreichten Höchststands im Jahr 2023 mit 27.452 Fällen handelt es sich auch bei den für 2024 ermittelten Zahlen um  Rekordwerte im negativen Sinne.


Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2013 bis 2024

 

Aufklärungsquoten

Während die Zahl der insgesamt erfassten Ladendiebstähle mit 404.907 Fällen im vergangenen Jahr leicht gesunken ist, erscheint  die Aufklärungsquote 2024 bei einfachen und schweren Ladendiebstählen mit knapp 90 Prozent relativ hoch. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die statistisch ausgewiesene Aufklärungsquote auf die Selbsthilfe der Einzelhändler zurückzuführen ist. Wie in der Polizeilichen Kriminalstatistik des Jahres 2016 eingeräumt wird, werden die statistisch erfassten Ladendiebe „bei Anzeigenerstattung in der Regel (vom Einzelhändler) gleich mitgeliefert“. Soweit dies dem Einzelhändler nicht möglich ist, wird in der Praxis häufig auf eine Strafanzeige verzichtet, da eine Ermittlung der Strafverfolgungsbehörden zumeist nicht stattfindet und die Anzeigenerstattung damit mehr Bürokratieaufwand verursacht, als Aussicht auf Erfolg zu bieten. Daraus ergibt sich die hohe Dunkelziffer von über 90 Prozent. In der Realität liegt die Aufklärungsquote daher bei weniger als 10 Prozent der vollendeten Taten.

 

Polizeiliche Kriminalstatistik

Die polizeiliche Kriminalstatistik geht detaillierter auf die einzelnen Aspekte der gemeldeten Diebstähle ein. Die Daten finden sich auf Seite 25 der aktuellen Ausgabe der PKS 2024.
Externer Link: Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024

 

Studie zu Inventurdifferenzen im Einzelhandel

Die EHI-Studie ermittelt durchschnittliche Inventurdifferenzen – bewertet zu Einkaufspreisen in Relation zum Nettoumsatz – in Höhe von aktuell 0,67 Prozent im deutschen Einzelhandel. Damit sind die Inventurdifferenzen im Vergleich zum Vorjahr um rund 5 Prozent gestiegen. Nach Einschätzung der Handelsexperten entsteht durch Kundendiebstähle ein Schaden in Höhe von 2,82 Milliarden Euro, durch eigene Mitarbeiter von gut 910 Millionen Euro und durch Lieferanten und Servicekräfte von rund 370 Millionen. Insgesamt investiert der Handel jährlich 1,55 Milliarden Euro in Präventiv- und Sicherungsmaßnahmen.
Externer Link: EHI-Studie: Inventurdifferenzen 2024

 

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