Eine Initiative des HDE für eine konsequente Verfolgung und Ahndung der Diebstahlsdelikte im Einzelhandel
Stoppt den Ladendiebstahl -
Eine Initiative des HDE für eine konsequente Verfolgung und Ahndung der Diebstahlsdelikte im Einzelhandel
Aktuelle Entwicklungen rund um Ladendiebstahl
Die Zahl der Diebstähle hat im deutschen Einzelhandel einen Schaden in neuer Rekordhöhe erreicht: Laut der aktuellen Studie des Handelsforschungsinstitutes EHI wurden im Jahr 2024 Waren im Wert von fast drei Milliarden Euro entwendet. Ein Drittel der Schäden wird dabei durch organisierte Kriminalität verursacht. Im Vergleich zum Jahr 2022 erhöhte sich der wirtschaftliche Schaden damit um 20 Prozent – wobei Ladendiebstähle laut der aktuellen Kriminalstatistik des BMI mit 404.907 Fällen im Jahr 2024 im gleichen Zeitraum um 17,5 Prozent angestiegen sind. Die wirtschaftlichen Schäden haben tendenziell eine preissteigernde Wirkung und belasten damit nicht nur die Unternehmer, sondern im Ergebnis auch die Verbraucher.
Entwendet wird vor allem teure Ware, die leicht gestohlen werden kann. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um ein Einzelhandelsgeschäft oder einen Baumarkt handelt. Laut aktueller EHI-Studie sind die beliebtesten Waren alkoholische Getränke (Spirituosen, Wein, Sekt), Accessoires wie z. B. Sonnenbrillen, Gürtel, Schals etc., akkubetriebene Maschinen und Speichermedien.
Während sich die Diebstähle weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen und teilweise mit großer krimineller Energie durchgeführt werden, ist in der Branche der Eindruck entstanden, dass dem Staat mitunter der ernsthafte Wille zur Rechtsdurchsetzung fehlt und die zunehmenden Übergriffe von staatlichen Stellen ignoriert oder sogar bagatellisiert werden. Viele Händler sind frustriert, da Anzeigen selten zu einer Verurteilung und Sanktionierung der Täter führen und ersparen sich den mit der Strafanzeige verbundenen bürokratischen Aufwand. Die geschätzte Dunkelziffer der Ladendiebstähle liegt daher bei über 90 Prozent.
Dringend erforderlich ist wegen der damit verbundenen Präventionswirkung eine konsequentere Strafverfolgung und Sanktionierung der überführten Täter. Insbesondere der bandenmäßig organisierte und gewerbsmäßige Ladendiebstahl muss dabei nachdrücklich bekämpft werden. Handelsunternehmen müssen sich darauf verlassen können, dass der Staat mit seinen Behörden die Achtung und den Schutz des Eigentums zuverlässig und effizient sicherstellt. Zu oft bleiben heute Strafen aus, und Verfahren werden eingestellt.
Im Koalitionsvertrag wurden die Sorgen der Händler trotz deutlicher Hinweise des HDE bisher nicht zufriedenstellend aufgegriffen. Die Pläne der Regierungsparteien, die personelle und materielle Ausstattung der Justiz im Rahmen des „Pakts für den Rechtsstaat“ zu verbessern und die Digitalisierung voranzutreiben, stellen zwar einen Schritt in die richtige Richtung dar, reichen jedoch noch nicht aus. Der Einzelhandel erwartet in dieser Legislaturperiode deutliche Maßnahmen des Gesetzgebers, um die Zahl der Ladendiebstähle zu reduzieren.