Arbeits- und Fachkräftemangel
- 21. April 2023
Der branchenübergreifende Arbeits- und Fachkräftemangel intensiviert sich von Jahr zu Jahr weiter und schlägt auf den Einzelhandel durch. Trotz der hohen Gesamtbeschäftigung in der Branche (aktuell: 3,1 Mio), haben Handelsunternehmen aktuell rund 50.000 weitere offene Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldet. Eine aktuelle KOFA-Studie zur „Fachkräftesituation in Berufen des Einzelhandels“ (KOFA kompakt 08/2022) geht sogar von 120.000 offenen Stellen im Handel aus. Der Einzelhandel ist auch einer der größten Ausbilder in Deutschland und hat während der Pandemie sein Stellenangebot kontinuierlich ausgebaut. Allerdings wird die demografische Entwicklung die Problematik um unbesetzte Ausbildungsstellen zukünftig noch weiter verschärfen, so verzeichnet die BA bereits seit 2017 in ihrer Ausbildungsmarktstatistik einen allgemeinen Bewerberrückgang. Der Arbeits- und Fachkräftemangel ist einer der größten Bremsklötze für Wirtschaftswachstum. Die Politik muss die wachsenden Herausforderungen bei der Stellenbesetzung fortan noch stärker in den Blick nehmen und aktiv werden, damit die Unternehmen ihren Fachkräftebedarf perspektivisch weiter decken können. Dabei ist es von zentraler Bedeutung jungen Menschen die Attraktivität der dualen Berufsausbildung sowie die sehr guten Aufstiegschancen im Handel besser zu kommunizieren. Neben der Hebung von Arbeitspotentialen sind vor allem auch eine gezielte Weiterbildung sowie ein modernes Einwanderungsrecht von zentraler Bedeutung.