Beschäftigung im Einzelhandel trotz Krise leicht angestiegen
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Branche ist im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 (Stichtag: 31. März 2019) um knapp 24.000 Stellen angewachsen. Darunter sind auch etwa 11.000 neue Vollzeitstellen, die in dieser Zeit in der Branche geschaffen wurden. Die Minijobs sind im selben Zeitraum jedoch nochmals um weitere 19.600 Stellen zurückgegangen und damit in der Branche seit Jahren rückläufig. Insgesamt beläuft sich die Anzahl der Minijobber in der Branche auf rund 780.000 Personen.
„Bezogen auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Branche sind die Daten natürlich sehr positiv. Sie zeigen vor allem, dass den Einzelhandelsunternehmen sehr daran gelegen ist, eigene Fachkräfte auch in schwierigsten Krisenzeiten zu halten. Das ist bemerkenswert“, so Steven Haarke, HDE-Geschäftsführer Arbeit und Soziales. Hintergrund sei aber vor allem auch der großflächige Einsatz von Kurzarbeit in der Branche. „Ohne das Instrument der Kurzarbeit wäre diese gute Entwicklung bei den Beschäftigungszahlen sicher so nicht möglich gewesen“, so Haarke weiter. Der negative Trend bei den Minijobs zeige hingegen, dass diese an Attraktivität verloren hätten. Durch die seit vielen Jahren starre Einkommensobergrenze sei den Menschen hier zu viel Kaufkraft verloren gegangen, da die Verbraucherpreise angestiegen seien. „Es wird jetzt also wirklich Zeit, die Einkommensgrenze für Minijobs endlich zu dynamisieren“, betont Haarke.
Insgesamt ist die Situation in der Branche nach wie vor extrem schwierig. Viele Non-Food-Unternehmen leiden weiter unter den massiven Auswirkungen der Pandemie. Insbesondere mit Blick auf die aktuell wieder ansteigenden Infektionszahlen bleiben Händlerinnen und Händler besorgt.