Durchbruch nach mehr als zwölf Monaten Verhandlung: Tarifabschluss im Einzelhandel in Hamburg

„Wir sind erleichtert, dass es trotz der historisch schwierigen Ausgangslage mit außergewöhnlicher Inflation, multiplen globalen Krisen und einer andauernden Konsumzurückhaltung der Verbraucher gelungen ist, heute in einem ersten Tarifgebiet einen Abschluss für den Einzelhandel zu erzielen. Damit ist man an die äußerste finanzielle Schmerzgrenze für die Arbeitgeber gegangen“, so der Tarifgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Steven Haarke. Für viele Unternehmen stelle dieser Abschluss eine enorme finanzielle Herausforderung dar. Dennoch garantiere er die wichtige Friedenspflicht und damit Planungssicherheit für die nächsten zwei Jahre. Der historisch langen Laufzeit komme dabei eine besonders hohe Bedeutung zu.

Der Tarifabschluss liegt deutlich unterhalb der ursprünglichen Forderungen von ver.di. Die Gewerkschaft hatte je nach Tarifgebiet tabellenwirksame Entgeltsteigerungen von bis zu 15 Prozent bei einer Laufzeit von nur zwölf Monaten gefordert. „Wir gehen als Arbeitgeberbank geschlossen aus dieser hoch komplexen Tarifrunde - das ist sehr wichtig für uns. Der Flächentarifvertrag wird damit auch zukünftig eine zentrale soziale Säule der Branche mit ihren mehr als drei Millionen Beschäftigten bleiben“, so Haarke.