EU-Studie: keine Palmöl-Zertifizierung ist perfekt

Analysiert werden bestehende Nachhaltigkeitsstandards- und systeme zu Palmöl, wie Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), International Sustainability and Carbon Certification (ISSC), Indonesian Sustainable Palm Oil (ISPO) und (Malaysian Sustainable Palm Oil (MSPO), sowie deren Vollständigkeit (insbesondere in Bezug auf Kohlenstoffaspekte) bewertet.

Die Studie kommt zu folgenden Erkenntnissen:

  • Die Berichterstattung über die Fortschritte bei freiwilligen Verpflichtungen in Bezug auf Waren mit Waldrisiko nimmt zu, wobei Palmöl die Nase vorn hat.
  • Die Art der Selbstverpflichtungen entwickelt sich und konzentriert sich zunächst auf Entwaldung und in zweiter Linie auf die Verringerung des Verlustes an biologischer Vielfalt, Treibhausgasemissionen, Gewässerverbesserungen sowie Verantwortung und Unterstützung für Kleinbauern.
  • Die Anzahl der Verpflichtungen in der Lieferkette variiert, wobei Rohstoffproduzenten, Verarbeiter und Händler am meisten unternehmen, gefolgt von Herstellern und Einzelhändlern.
  • Zertifizierungssysteme spielen eine wichtige Rolle bei der Einführung von nachhaltigem Palmöl, werden jedoch im Allgemeinen nicht als die einzige langfristige Lösung für die gesamte Lieferkette betrachtet, zum Teil, weil sie in einigen Bereichen fehlerhaft sein können und für Kleinbauern teuer bleiben.
  • Die Kosten für freiwillige Selbstverpflichtungen können hoch sein, Einzelhändler nennen jährliche Kosten der Umsetzung von £ 250.000 und Produzenten Ausgaben von bis zu 200 Mio. USD über drei Jahre.

Es bestehen weiterhin erhebliche Herausforderungen gegenüber den unternommenen freiwilligen Initiativen, wie z.B. mangelndes Engagement in wichtigen Verbraucherländern wie Indien und China, Kosten der Umsetzung, Komplexität der Lieferkette, Rückverfolgbarkeit und Transparenz des Angebots, Schwächen der und fehlende Einbeziehung in die Flächennutzungsplanung (resultierend aus Landstreitigkeiten), mangelnde rechtliche und geographische Klarheit um Konzessionsgrenzen und Schutzgebiete etc.

Die EU-Studie ist hier abrufbar.