EU-Agrarpolitik bis 2030: Kommission veröffentlicht Ausblick
18.188.205.95Laut Kommission werden der Ursprung von Lebensmitteln und die mit ihnen verbundene Umweltbelastung für die Verbraucher künftig wichtiger. Dies könne zu höheren Produktionskosten für die Erzeuger führen, ihnen aber auch neue Möglichkeiten eröffnen: so würden lokale, Bio- oder anderweitig zertifizierte Produkte an Bedeutung gewinnen. Neben detaillierten Berichten über die Entwicklungen in einzelnen Sektoren hat die Kommission ein neues interaktives Instrument mit vielen wertvollen Statistiken über die Landwirtschaft in der EU zur Verfügung gestellt.
Laut der Kommissionsprognose wird der Fleischkonsum in der EU von derzeit 69,3 Kilogramm pro Kopf und Jahr auf voraussichtlich 68,6 Kilogramm im Jahr 2030 sinken. Sowohl die Rindfleischproduktion in der EU (derzeit 8,2 Mio. Tonnen jährlich) als auch der Schweinefleischverbrauch in der EU (derzeit 32,5 Kilogramm pro Kopf und Jahr) werden demnach zurückgehen. Im Gegensatz dazu prognostiziert der Bericht für Geflügel einen Anstieg des Verbrauchs und der EU-Produktion (von 14,2 Mio. Tonnen auf 15,5 Mio. Tonnen pro Jahr).
Ebenso dürfte die Nachfrage nach traditionellen Milchprodukten wie Käse weiter steigen. Bis 2030 wird die EU-Zuckerproduktion von jährlich 18,6 Mio. Tonnen auf voraussichtlich 19,3 Mio. Tonnen steigen, und auch die Produktion von Getreide wird bis 2030 auf 325 Mio. Tonnen zunehmen (gegenüber 284 Mio. Tonnen in 2018).
Der Bericht sieht einen Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der EU voraus – wenn auch langsamer als in den letzten zehn Jahren – von 178 Mio. Hektar im Jahr 2018 auf 176 Mio. Hektar im Jahr 2030. Die landwirtschaftliche Produktion insgesamt wird demgegenüber um 17 Prozent steigen. Trotz steigender Produktionskosten (zum Beispiel durch höhere Energiepreise) ist demnach mit einer Stabilisierung des landwirtschaftlichen Einkommens pro Betrieb zu rechnen.
Auch die Auswirkungen der Marktentwicklungen auf Klima und Umwelt werden in den Berichten analysiert. So wird der prognostizierte Rückgang der EU-Viehbestände bis 2030 zu einem Rückgang der Emissionen beitragen. Auf der anderen Seite wird eine höhere Pflanzenproduktion voraussichtlich zu einem Anstieg führen. Die Treibhausgasemissionen dürften demnach auf dem gleichen Niveau wie 2012 bleiben, während die Ammoniakemissionen um 9 Prozent sinken werden. Die Abgabe von Stickstoff in das Wasser wird um voraussichtlich 8 Prozent sinken (gegenüber 2012).
Eine Zusammenfassung der Prognose ist hier abrufbar.
Der vollständige Bericht findet sich hier.