Doppelqualitäten von Lebensmitteln – Bericht Gemeinsame Forschungsstelle EU

Das JRC hat einen EU-weiten Vergleich der qualitätsbezogenen Merkmale von Lebensmitteln durchgeführt, um festzustellen, ob zwischen Ost- und Westeuropa eine sogenannte „doppelte Qualität“ von Lebensmitteln besteht. Das JRC hatte dazu die Zusammensetzung von Markenprodukten und Händlereigenmarken im Detail untersucht und dazu Daten der Nährwertdeklaration, Zutatenliste und Mengenangaben der Produktetiketten zur Kategorisierung der Produkte nach ihrer Ähnlichkeit verwendet.

Neunzehn EU-Mitgliedstaaten übermittelten Informationen zu den Produktetiketten und zum Erscheinungsbild von 113 Marken- und 15 Eigenmarkenprodukten. Insgesamt bildeten Informationen zu 1380 Produkten die Grundlage des Datenvergleichs auf der Grundlage einer harmonisierten Prüfmethode.

Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass die Zusammensetzung von 33% der bewerteten Produkte identisch war, wenngleich nicht alle ein identisches Erscheinungsbild der Vorderseite der Packung hatten. Unterschiede in der Zusammensetzung bei identischen Packungsvorderseiten wurden für lediglich 9% der Produkte festgestellt. Unterschiede in der Zusammensetzung bei ähnlichen Packungsvorderseiten wurden für 22% der Produkte festgestellt (was keine unterschiedliche Qualität bedeutet). 27% hatten eine unterschiedliche Zusammensetzung und auch ein unterschiedliches Erscheinungsbild der Packungsvorderseiten. Der Rest der Produkte (9%) hatte ähnliche Zusammensetzungseigenschaften.

Die durchgeführten Tests ergaben keine Hinweise auf eine Ost-West-Kluft in dem Sinne, dass bei der Verwendung der gleichen oder einer ähnlichen Verpackung für Produkte mit unterschiedlichen Zusammensetzungen kein einheitliches geografisches Muster vorlag.

Der JRC-Bericht ist hier abrufbar.