EU-Agrarrat nimmt Farm-to-Fork Schlussfolgerungen an

Die Schlussfolgerungen enthalten zwei politische Botschaften der Mitgliedstaaten: Es soll für ausreichende und erschwingliche Lebensmittel gesorgt werden und dabei gleichzeitig ein Beitrag zur Klimaneutralität der EU bis 2050 geleistet, ein gerechtes Einkommen für Primärerzeuger gesichert und deren nachdrückliche Unterstützung sichergestellt werden

In den Schlussfolgerungen fordert der Rat wissenschaftlich fundierte Ex-ante-Folgenabschätzungen als Grundlage für die Gesetzgebungsvorschläge der EU im Rahmen der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“. Ferner fordert er, den vorsichtigen und verantwortungsvollen Einsatz von Pestiziden, antimikrobiellen Mitteln und Düngemitteln weiterhin zu fördern, um Lebensmittel nachhaltig zu erzeugen und gleichzeitig die Umwelt zu unterstützen. Darüber hinaus fordern die Ministerinnen und Minister gleiche Wettbewerbsbedingungen auf wettbewerbsorientierten Agrar- und Lebensmittelmärkten und die Einhaltung der WTO-Regeln.

In den Schlussfolgerungen erkennen die Mitgliedstaaten an, dass europäische Lebensmittel gälten bereits weltweit als Maßstab für sichere, nahrhafte und hochwertige Lebensmittel somit sei es wichtig, die Nachhaltigkeit der Lebensmittelsysteme auf globaler Ebene zu fördern. Dies würde zu ehrgeizigeren Verpflichtungen von Drittländern in Bereichen wie Umweltschutz, Einsatz von Pestiziden und antimikrobielle Mittel sowie Tiergesundheit führen.

Ferner unterstreichen die Schlussfolgerungen unter anderem die Bedeutung der Neuformulierung von Lebensmitteln im Einklang mit Leitlinien für eine gesunde und nachhaltige Ernährung (z. B. für Salz, Zucker und gesättigte Fettsäuren). Es wird im Übrigen betont, dass „die Kennzeichnung von Lebensmitteln, die Vermarktungsmethoden, die Preisgestaltung, der leichte Zugang, die Nährstoffqualität, Ernährungserziehung und Informationskampagnen eine wesentliche Rolle bei der Förderung einer gesunden und nachhaltigen Ernährung spielen“.

Die Schlussfolgerungen des Rates dienen der EU-Kommission als Richtschnur für ihre zukünftige Arbeit. Es wird um die Frage gehen, wie die Europäische Union den Übergang zu einem wirklich nachhaltigen und resistenten Lebensmittelsystem schaffen kann. Dieser Schritt wird auf allen Ebenen – national, europäisch, global – und in zahlreichen Politikbereichen Maßnahmen und Änderungen erfordern.

Die Ratsschlussfolgerungen sind hier abrufbar: https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-12099-2020-INIT/de/pdf