Farm to Fork Entschließung EP angenommen

Die Abgeordneten begrüßten zwar die Strategie als solches, betonten jedoch eine Reihe von Aspekten aus der Agrar- und Umweltperspektive. Insbesondere die Bedeutung der Erzeugung nachhaltiger und gesunder Lebensmittel, um die Ziele des europäischen Grünen Deals zu erreichen, einschließlich Klima, Biodiversität, Null-Verschmutzung und öffentliche Gesundheit wurde unterstrichen.

In diesem Sinn wird die notwendige bevölkerungsweite Verschiebung der Konsummuster hin zu gesünderen Lebensmitteln, Diäten und Lebensstilen angemahnt, einschließlich eines erhöhten Konsums von nachhaltig und regional produzierten Pflanzen und pflanzlichen Lebensmitteln wie frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten. Darüber hinaus müsse der übermäßige Konsum von Fleisch und hochverarbeiteten Produkten sowie Produkten mit hohem Zucker-, Salz- und Fettgehalt, die auch der Umwelt und dem Tierschutz zugutekommen und eine widerstandsfähigere Wirtschaft sichern, angegangen werden.

Im Bereich Tierschutz hält es das Parlament für wichtig, bei der Umsetzung und Durchsetzung bestehender Tierschutzgesetze Vertragsverletzungsverfahren gegen systemisch nicht konforme Mitgliedstaaten einzuleiten, gegebenenfalls Gesetzeslücken zu schließen und höhere Standards in der Tierschutzgesetzgebung festzulegen. Das Parlament wiederholte seine Aufforderung an die Kommission, einen Legislativvorschlag mit dem Ziel der schrittweisen Abschaffung der Käfighaltung in der EU-Tierhaltung vorzulegen und die Möglichkeit eines Ausstiegs bis 2027 zu prüfen.

Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Lebensmittelproduktion in der EU nicht ins Ausland abwandere bzw. unter Wettbewerbsverzerrungen durch Drittland-Importe leide. Kurze Liefer- und Produktionsketten seien zu fördern. Die Stellung der Landwirte sei zu stärken, u.a. durch die Förderung von Lieferkettenvereinbarungen und die Durchsetzung der Richtlinie über unlautere Handelspraktiken.

Die Vertreter der Landwirtschaft hatten sich im Vorfeld sehr kritisch zur Farm-to-Fork-Strategie und den zahlenmäßig unterlegten Zielsetzungen für die Erzeugung geäußert. Gleichzeitig wurde bemängelt, dass eine Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission, welche Produktions- und Einkommensrückgänge als Folge der Strategie vorhersagt, „zurückgehalten“ wurde.

Die eigentliche Detailarbeit und Folgenabschätzungen stehen noch bevor bzw. haben in einzelnen Fällen bereits über Fahrpläne und Konsultationen begonnen.

Die Entschließung des Parlaments ist hier abrufbar: https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2021-0425_DE.pdf