EU-Agrarrat: „Fairness-Allianz“ für Landwirte

Durch die Allianz sollen die Position der Landwirte in der Lebensmittelversorgungskette gestärkt, regionale Lieferketten und kurze Transportwege forciert sowie die Transparenz für die Konsumenten erhöht werden.

Konkret gefordert werden faire Erzeugerpreise für die landwirtschaftlichen Betriebe nach einer Teuerungswelle für Energie sowie Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Zur Steigerung der Wertschöpfung sei außerdem die Sensibilisierung und Wertschätzung öffentlicher Leistungen der Landwirte von Bedeutung. Viele Leistungen wie der Erhalt oder die Steigerung der Biodiversität, der Beitrag der Landwirtschaft zum Umwelt-, Boden- und Klimaschutz sowie die Verbesserung des Tierwohls würden bisher nicht ausreichend vom Markt reflektiert.

Ferner fordern die Länder von der EU-Kommission einen Legislativvorschlag für eine verpflichtende EU-weite Herkunftskennzeichnung, der die veränderten Verbraucheranforderungen berücksichtigt, aber vor allem Rahmenbedingungen schafft, damit Landwirte wieder von ihrer täglichen Arbeit leben können. Für die Konsumenten sei es derzeit kaum möglich, zu erkennen, woher die Grundzutaten in verarbeiteten Lebensmitteln stammen.

In der EU muss bei Frischobst und -gemüse sowie bei unverarbeiteten Eiern, verpacktem Schweine-, Schaf-, Ziegen-, Geflügelfleisch und verpacktem sowie unverpacktem Rindfleisch die Herkunft bereits angegeben werden. Bei Fisch und Fischereiprodukten muss das Fanggebiet angeführt sein. Ende 2022 wird die EU-Kommission laut ihrer sog. Farm-to-Fork-Strategie einen Gesetzesvorschlag zur Ausweitung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung vorlegen.

Das Statement aus dem Agrarrat ist hier abrufbar:
https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-6262-2022-INIT/en/pdf