Richtlinie über Zahlungsdienste (PSD) – Europäische Kommission legt Überarbeitung vor

Bewertung der Vorschläge:

Der lange erwartete Vorschlag für die Interbankenentgelte-Verordnung setzt dort mit Regelungen an, wo dies sinnvoll ist. Der HDE setzt sich seit Jahren gegen die Interchangegebühren ein und sieht die Pläne der EU-Kommission zur Deckelung der Bankenentgelte für den Handel als Schritt in die richtige Richtung. Allerdings sollten aus Sicht des HDE die Gebühren völlig abgeschafft werden. Bislang sind in Deutschland Interchangegebühren von durchschnittlich 1,5 Prozent üblich. Nach dem Vorschlag der EU sollen die Gebühren in zwei Jahren auf 0,2 Prozent für Debitkarten und 0,3 Prozent für Kreditkarten abgesenkt werden. Die Umstellungsfrist von zwei Jahren ist zu lang. Auch wäre, insbesondere bei Debitkarten, zumindest eine pauschale Gebühr anstelle von Prozentsätzen die bessere Alternative gewesen. Die Vorschläge zur Zahlungsdienste-Richtlinie bedeuten insgesamt eine Verstärkung der Regulierungen, deren konkrete Auswirkungen auf den Handel im Einzelnen zu überprüfen sind (Stichworte Gutscheinlösungen, verstärkte Kundenauthentifizierung, Zahlungsauslösedienste und Verbot von Surcharging).

Nächste Schritte:

Der HDE wird den Gesetzgebungsprozess für beide Vorschläge aktiv begleiten und sich mit entsprechenden Stellungnahmen, auch über den europäischen Dachverband EuroCommerce, im Europäischen Parlament und Rat einbringen.

>> Weitere Informationen auf der Seite der EU-Kommission: http://ec.europa.eu/internal_market/payments/framework/index_de.htm