EU-Verordnung: Gerechtere Kartengebühren

„Das sind gute Nachrichten für den Handel und seine Kunden. Mit der gestern erzielten Einigung auf eine Verordnung zur Deckelung von Kartenzahlungsgebühren hat Europa die Weichen für einen weiteren Ausbau der Kartenzahlung gestellt“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Insbesondere bei Kreditkarten bestehe im deutschen Einzelhandel noch viel Potenzial. Bisher hätten die zu hohen Gebühren viele Händler davon abgehalten, die Karten anzunehmen. Gestern hatte die EU die von den Händlern zu bezahlenden Interbankenentgelte auf maximal 0,3 Prozent des Umsatzes für Kreditkartenzahlungen und 0,2 Prozent für Debitkarten gedeckelt. Genth: „Die Zahl der kartenakzeptierenden Händler wird deshalb jetzt auf absehbare Zeit steigen.“

Heute zahlen Händler noch eine Gebühr von bis zu drei Prozent des Umsatzes. „Die Begrenzung der Interbankenentgelte erspart den Unternehmen Geld. Bei dem intensiven Wettbewerb im deutschen Handel wird diese Ersparnis am Ende auch den Kunden zugutekommen“, so Genth weiter.

Die Einigung auf die sogenannte MIF-Verordnung (Multilateral Interchange Fee) ist auch Ergebnis der langjährigen Bemühungen des HDE für gerechtere Kartenentgelte. „Nun geht es darum, dass auch für das führende nationale Debitkartensystem Girocard eine akzeptable Lösung gefunden wird“, so Genth. Hier solle die Bundesregierung die Option dieser Verordnung nutzen und eine Beschränkung der Entgelte auf maximal fünf Cent vorgeben. Damit würden gerechte Kostenstrukturen geschaffen, die den Betrieb des Systems sichern und dem Handel sowie seinen Kunden ein attraktives Zahlungsinstrument bieten.