Instant Payment praxisgerecht umsetzen
18.224.59.138Voraussetzung ist allerdings eine ernsthafte Umsetzung der Vorgaben durch die Banken“, so HDE-Zahlungsexperte Ulrich Binnebößel. Ansonsten drohe die weitere Stärkung der ohnehin schon marktdominanten Bezahlplattformen auf Kosten des Wettbewerbs. Instant Payment berge die Chance zu einer signifikanten Vereinfachung der Zahlungsprozesse. Die europäische Zentralbank (EZB) treibt innerhalb des Euro Retail Payment Board (ERPB) entsprechende Pläne zu einem europaweiten SEPA-Standard voran, bei dem die Prozesse zwischen den Banken festgelegt werden.
Beim Instant Payment ist der Zahlungsbetrag innerhalb von Sekunden auf dem Empfängerkonto. Im Gegensatz dazu dauert es bei der heute üblichen Abwicklung von Zahlungen mindestens einen Tag – häufig länger. Daher müssen Hilfsprozesse wie die Übernahme einer Zahlungsgarantie durch einen Zahlungsdienstleister eingesetzt werden, um dem Händler Kalkulationssicherheit zu bieten. Klassische Kartenzahlungsverfahren verlangen dafür entsprechende Gebühren. „Mit Instant Payment auf Basis des klassischen Girokontos erübrigen sich teure Garantieprozesse. Allerdings müssen weitere Standards geschaffen werden, die eine praxisgerechte Abwicklung der Zahlung ermöglichen“, so Binnebößel weiter. Neben dem jetzt geplanten Instant Payment Standard im Interbankenverkehr gehören dazu auch entsprechende Prozesse zur Übergabe der Zahlungsdaten des Händlers an den Kunden, die dieser per App an seine Bank überträgt. Außerdem ist ein Rückmeldekanal von der Bank des Händlers an die Ladenkasse zur Information des Zahlungseingangs notwendig. „Instant Payment ist nur dann zukunftsfähig, wenn integrative Standards an allen notwendigen Schnittstellen vom Händler zum Kunden, vom Kunden zur Bank und von der Bank zum Händler geschaffen werden“, so Binnebößel. Die Kreditwirtschaft solle Instant Payment insofern ebenfalls als Chance für das klassische Girokonto sehen, das bei Instant Payment weiterhin eine wesentliche Rolle spielt.