Das Bezahlen im Handel muss bezahlbar bleiben

8. September 2010

„Wir benötigen auch in der Zukunft effiziente und kostengünstige Zahlungssysteme. Sollten aber unabhängige Systeme abgeschafft werden, wie sich Banken dies bei ELV wünschen, hätte dies Auswirkungen auf die gesamte Zahlungslandschaft.“ Mit diesen Worten machte der Experte für Zahlungssysteme des Handelsverbands Deutschlands (HDE), Ulrich Binnebößel, auf die Bedeutung effizienter Zahlungssysteme im Einzelhandel aufmerksam.

„Der Einzelhandel zahlt jährlich alleine für die EC- und Kreditkartennutzung seiner Kunden Gebühren von über 500 Millionen Euro direkt an die Kredit-wirtschaft. Hinzu kommen weitere Kosten für Abwicklung und Technik wie Terminals und Onlineverbindungen. Eine Preissenkung auf ein akzeptables Maß fordern wir seit Jahren.“

Binnebößel sagte weiter, dass hier das Wettbewerbsrecht gefragt sei, eine Preissetzung der kreditwirtschaftlichen Anbieter zu begrenzen. Es sei schon bemerkenswert, dass beispielsweise im Girocard-Verfahren, dem Zahlen mit EC-Karte und PIN, unterschiedliche Preise bestehen, je nach dem, welches Produkt gekauft wird. „Wenn Sie tanken, muss der Tankstellenpächter 0,2 Prozent des Betrages an die Banken abführen. Wenn Sie aber ein Paar Schuhe bezahlen, muss der Händler 0,3 Prozent zahlen. Für uns ist dies nicht nachvollziehbar“.

Binnebößel machte zudem darauf aufmerksam, dass auch für den Händler günstige Zahlverfahren wie das beliebte ELV - Zahlen mit EC-Karte und Unterschrift - teurer werden könnten. So soll das ELV im Zuge des gemeinsamen europäischen Zahlungsraumes ersatzlos wegfallen, wenn es nach den Banken ginge. Denn hier ließe sich kein Geschäft machen. Binnebößel: „ Das Zahlen mit Karte und Unterschrift ist zum Erhalt eines gesunden Wettbewerbs der Zahlungssysteme unerlässlich. Eine Abschaffung würde eine völlige Neubewertung des verbleibenden Marktes erforderlich machen. Wir hoffen daher, dass die Politik dies erkennt und ELV weiterhin unterstützt.“

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