Handel kritisiert Electronic Cash-System der Banken

21. Dezember 2005

Handel kritisiert Electronic Cash-System der Banken

Zu den massiven Ausfällen des Electronic Cash Systems  in den vergangenen Wochen erklärte heute in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), Holger Wenzel:

Seit einigen Wochen sind die Einzelhandelsunternehmen von den massiven Ausfällen des von den Banken betriebenen Electronic Cash-Systems (Zahlung mit EC-Karte und PIN-Eingabe) stark betroffen. Das kann der Einzelhandel nicht hinnehmen. Die Unternehmen sind auf zuverlässige Zahlungssysteme angewiesen. Das gilt umso mehr in Spitzenzeiten wie dem Weihnachtsgeschäft. Das EC-Cash-System scheint allerdings den Belastungen nicht gewachsen zu sein, vorhandene Schwachstellen sorgen regelmäßig für Abstürze.


Der HDE fordert daher, dass die Banken, vertreten durch den Zentralen Kreditausschuss (ZKA), die bestehenden Mängel unverzüglich abstellt und für die Zukunft entsprechende Ausfallgarantien und Ersatzanspruchsregelungen anbietet. Von der Politik fordern wir, dass sie für ausreichenden Wettbewerb sorgt, z.B. durch die Förderung von Alternativverfahren wie etwa dem bankenunabhängigen elektronischen Lastschriftverfahren (ELV) mit Unterschrift.

Den Händlern blieb wegen der anhaltenden Systemausfälle nichts anderes übrig, als auf alternative Zahlungssysteme wie Bargeld, Kreditkarten und ELV umzusteigen. Teilweise haben Händler sogar die Bankgebühren übernommen, wenn sie Kunden zum Geldautomaten schicken mussten. Letztlich wird der Handel für den mangelnden Zahlungsservice verantwortlich gemacht und muss die Fehler des Bankensystems ausbaden. Ein Händler beschrieb die Situation treffend: ¿Wenn es Brei regnet, nehmen uns die Banken die Löffel weg!¿