Handel kritisiert Ausfälle des Kartenzahlungssystems

14. Dezember 2005

Handel kritisiert Ausfälle des Kartenzahlungssystems

PdH BERLIN ¿ Heftig kritisierte heute in Berlin der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) die massiven Ausfälle des Electronic-Cash-Zahlungssystems (EC-Karte und PIN-Nummer) bei einigen Banken am Freitag und am Adventssamstag in der dritten Adventswoche. Mehrere hunderttausend Zahlungen per EC-Karte und Pin-Nummer seien an diesen Tagen bundesweit nicht möglich gewesen. Sie konnten nicht autorisiert werden, da nach Mitteilung der Banken ein Leitungsausfall zwischen Transaktionsservern und Autorisierungszentren innerhalb des Systems vorgelegen habe. Viele Händler und Kunden hätten auf andere Zahlungsmittel wie Bargeld, Kreditkarten und EC-Karte plus Unterschrift ausweichen können, so dass sich der Schaden noch einigermaßen in Grenzen halte. HDE-Hauptgeschäftsführer Holger Wenzel: ¿Ein solcher Ausfall über zwei Tage mitten im Weihnachtsgeschäft ist für unsere Unternehmen ein Supergau. Ein von den Banken bereitgestelltes System muss zu 100 Prozent funktionieren. Wir fordern die Banken daher nachdrücklich auf, ausreichende Kapazitäten auf ihren Systemen zu schaffen, damit Zahlungen über EC-Karte und PIN-Nummer auch in Spitzenzeiten problemlos abgewickelt werden können.¿

Das Electronic-Cash System, bei dem die Zahlung mittels EC-Karte und PIN-Eingabe mit einem Abgleich bei bankeigenen Servern autorisiert wird, werde intensiv von den Banken beworben und dem Handel als sicheres Zahlungsmittel empfohlen. Komme es zu einem Ausfall, würden aber keine Garantien oder Alternativen zur Abwicklung geboten. ¿Im deutschen Markt für Zahlungssysteme gibt es nur wenige, marktmächtige Anbieter. Sie müssten für Sicherheit bei möglichen Ausfällen sorgen. Dass dies nicht geschieht, haben wir in der vergangenen Woche erlebt. Die Vermutung liegt nahe, dass die Banken an entscheidenden Stellen mit Investitionen in die Technik gespart haben. Hier muss unverzüglich nachgebessert werden, damit solche Ausfälle künftig ausbleiben¿, forderte Wenzel. Der HDE werde sich daher intensiv dafür einsetzen, das vorhandene Electronic-Cash-System ausfallsicherer zu machen. Wenzel fordere die Banken auf, Servicegarantien für die Ausfallsicherheit zu übernehmen. Und, so der HDE-Chef weiter: ¿Für den einzelnen Händler ist es wichtig, alternative Zahlungssysteme anbieten zu können, um im Fall von Ausfällen den Kunden nicht zu verlieren. Daher sind wir sehr froh, dass es in Zusammenarbeit mit der Polizei gelungen ist, das elektronische Lastschriftverfahren mit der bundesweiten Einführung von KUNO sicherer zu machen. Damit ist den Händlern ein günstiges und effektives Verfahren gegeben, das gerade auch in Spitzenzeiten zuverlässig genutzt werden kann.¿