Handel will mit Banken über EC-Cash-System verhandeln

26. September 2007

Handel will mit Banken über EC-Cash-System verhandeln

PdH BERLIN ¿ "Wir freuen uns, dass der Zentrale Kreditausschuss auf die Beschwerden des Handels eingeht und über die Änderungen im Electronic Cash-System nochmals verhandeln will", sagte heute in Berlin Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE). Als Reaktion auf ein Schreiben des HDE hatte der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) angeboten, die geplanten Änderungen im weit verbreiteten Electronic Cash-System (Bezahlen mit EC-Karte und Pin-Nummer) nochmals zu überdenken.

Im Juli hatte der ZKA die Händlerbedingungen geändert und veröffentlicht, die als Grundlage für die Teilnahme am Zahlungssystem mit Bankkarte und PIN-Eingabe gelten. Als Begründung nannte er die notwendige Anpassung an den ab 2008 geplanten gemeinsamen europäischen Zahlungsraum. ¿Die Änderungen bei den Bedingungen bedeuten für den Handel jedoch eine faktische Verteuerung des Systems. Wurden die Händler bislang mit einer Sammelrechnung über die Gebühren am Ende eines Abrechnungszeitraumes belastet, so sollen Sie ab Februar 2009 mit jeder Transaktion die Gebühren abführen¿, kritisierte Genth. Außerdem seien Softwareanpassungen in den Kassen- und Abrechnungssystemen der Händler nötig, die nur mit hohen Investitionen machbar seien.
¿Der HDE hat daher den ZKA gebeten, diese Änderungen nicht umzusetzen. Wir werden nun in gemeinsamen Gesprächen nach einer für beide Seiten besseren Lösung suchen. Unserer Ansicht nach sollte das Gebührensystem insgesamt den heutigen Verhältnissen angepasst werden. Wir sehen eine betragsabhängige Gebühr nicht mehr als zeitgemäß an und wünschen uns einen Festpreis¿, schlug der HDE-Chef vor. Er machte deutlich, dass das Argument der Absicherung von Zahlungsausfällen derartig hohe Gebühren nicht rechtfertige. Denn beim Electronic Cash-System finde eine Autorisierung statt, die auch die Deckung des Kontos beinhalte. Außerdem seien seit dem Start des Systems 1991 die Gebühren nie angepasst worden, obwohl es seitdem erhebliche Kostendegressionen gegeben haben müsste. Mittlerweile würden mit diesem System im Einzelhandel fast 14 Prozent der Zahlungstransaktionen abgewickelt. Damit sei es nach dem elektronischen Lastschriftverfahren (Bezahlen mit Karte und Unterschrift) das zweitbeliebteste unbare Zahlungsmittel.