HDE fordert Unterstützung für das elektronische Lastschriftverfahren

28. November 2007

HDE fordert Unterstützung für das elektronische Lastschriftverfahren

Unterstützung für das bei Handel und Verbrauchern beliebte elektronische Lastschriftverfahren (ELV) forderte jetzt der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) von Kreditwirtschaft und Politik ein. Der Zahlungsexperte des HDE, Ulich Binnebößel, sagte auf dem Kongress Payment World in Wiesbaden: ¿Auch künftig sollte ein ebenso einfaches wie effizientes System wie das elektronische Lastschriftverfahren angeboten werden. Die Banken und auch die Politik sind aufgefordert, diesen Wunsch in Europa umzusetzen.¿ Der HDE befürchte, dass durch die Planungen der Kreditwirtschaft zum gemeinsamen europäischen Zahlungsraum SEPA das beliebte Bezahlen mit Bankkarte und Unterschrift nicht mehr möglich sein wird. Binnebößel: ¿Die Politik hat die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Zahlungsraumes den Banken überlassen. Diese haben natürlich nur diejenigen Zahlungsmittel auf europäische Standards umgearbeitet, mit denen sie auch ordentlich Geld verdienen. Für das ELV als effizientes und kostengünstiges Zahlungssystem hat sich dabei naturgemäß niemand aus Bankenkreisen stark gemacht.¿ Der HDE-Experte forderte daher, dass nun die Politik das Versäumnis der Banken nachholen müsse. Sie müsse ELV auch unter SEPA möglich machen und entsprechende Regelungen schaffen: ¿Aus Sicht des Einzelhandels muss ein weiteres ¿Rulebook¿ geschaffen werden, dass sich mit kartenbasierten Lastschriftverfahren beschäftigt. Es kann nicht sein, dass ein außerordentlich starkes Zahlungssystem unter den Tisch fällt, weil genau denjenigen die Planung von Systemen überlassen wurde, die das geringste Interesse an für Anwender kostengünstige Systeme haben¿, so der HDE-Experte.

Auf der Payment World, die jetzt zum zweiten Mal in Wiesbaden stattfand, wurden Themen rund um den Zahlungsverkehr diskutiert. Einig waren sich dabei die Vertreter von Banken und Handel, dass eine Entscheidung der Kommission in Bezug auf Interchangegebühren der Kreditkartenorganisationen unmittelbar bevorstehe. Es wird vermutet, dass die Kommission die Gebührensätze deutlich herabsetzt. Grund dafür sind Beschwerden des Handels, dass die Gebühren für Kreditkartenzahlungen viel zu hoch und monopolartig seien und für den Akzeptanten nicht verhandelbar festgelegt würden