HDE: Europäischen Kreditkartenmarkt regeln
3.147.104.1822. November 2006
HDE: Europäischen Kreditkartenmarkt regeln
PdH BERLIN ¿ Die Gefahr von Wettbewerbsverzerrungen sieht der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) auf dem europäischen Kreditkartenmarkt. "Der Handel teilt die Meinung der Europäischen Zentralbank. Der gemeinsame europäische Zahlungsraum birgt die Gefahr, dass die bereits heute weltweit tätigen Kreditkartenorganisationen noch zusätzlich an Bedeutung gewinnen und kleinere Zahlungssysteme verdrängen können", sagte heute in Berlin HDE-Hauptgeschäftsführer Holger Wenzel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vor einem Oligopol im europäischen Kreditkartenmarkt gewarnt. Wenzel forderte: ¿Es muss entsprechende Rahmenbedingungen geben, die eine marktbeherrschende Stellung der Kreditkartenorganisationen verhindern.¿
Bereits heute sei in bestimmten
Bereichen feststellbar, dass die Organisationen durch ihre
marktbeherrschende Stellung Bestimmungen festlegen, die von den
Nutzern nicht verhandelt werden können. ¿Nicht zuletzt
deshalb hat der HDE zu Beginn dieses Jahres eine Beschwerde beim
Bundeskartellamt eingereicht, in der auf die undurchsichtige und in
unseren Augen ungerechtfertigt hohe Gebührenpolitik der
Kreditkartenorganisationen hingewiesen wird. Wir hoffen, dass das
Kartellamt nicht darauf wartet, dass dieses Problem in Brüssel
erkannt und beseitigt wird. Es sollte bereits jetzt entsprechende
Schritte unternehmen, die letztlich zu einer Verbesserung der
Transparenz der Bedingungen und Konditionen führen¿,
sagte der HDE-Chef. Der HDE hatte in seiner Beschwerde insbesondere
die Gestaltung der so genannten Interchangegebühren
bemängelt. Diese würden nicht nachvollziehbar festgelegt
und seien für den Nutzer wie etwa Einzelhandelsunternehmen
nicht verhandelbar. Interchangegebühren werden von den Banken
festgelegt und sind von der Händlerbank an die
kartenherausgebende Bank bei jeder Kartentransaktion zu
zahlen.