HDE: Europäischen Kreditkartenmarkt regeln

22. November 2006

HDE: Europäischen Kreditkartenmarkt regeln

PdH BERLIN ¿ Die Gefahr von Wettbewerbsverzerrungen sieht der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) auf dem europäischen Kreditkartenmarkt. "Der Handel teilt die Meinung der Europäischen Zentralbank. Der gemeinsame europäische Zahlungsraum birgt die Gefahr, dass die bereits heute weltweit tätigen Kreditkartenorganisationen noch zusätzlich an Bedeutung gewinnen und kleinere Zahlungssysteme verdrängen können", sagte heute in Berlin HDE-Hauptgeschäftsführer Holger Wenzel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vor einem Oligopol im europäischen Kreditkartenmarkt gewarnt. Wenzel forderte: ¿Es muss entsprechende Rahmenbedingungen geben, die eine marktbeherrschende Stellung der Kreditkartenorganisationen verhindern.¿

Bereits heute sei in bestimmten Bereichen feststellbar, dass die Organisationen durch ihre marktbeherrschende Stellung Bestimmungen festlegen, die von den Nutzern nicht verhandelt werden können. ¿Nicht zuletzt deshalb hat der HDE zu Beginn dieses Jahres eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht, in der auf die undurchsichtige und in unseren Augen ungerechtfertigt hohe Gebührenpolitik der Kreditkartenorganisationen hingewiesen wird. Wir hoffen, dass das Kartellamt nicht darauf wartet, dass dieses Problem in Brüssel erkannt und beseitigt wird. Es sollte bereits jetzt entsprechende Schritte unternehmen, die letztlich zu einer Verbesserung der Transparenz der Bedingungen und Konditionen führen¿, sagte der HDE-Chef. Der HDE hatte in seiner Beschwerde insbesondere die Gestaltung der so genannten Interchangegebühren bemängelt. Diese würden nicht nachvollziehbar festgelegt und seien für den Nutzer wie etwa Einzelhandelsunternehmen nicht verhandelbar. Interchangegebühren werden von den Banken festgelegt und sind von der Händlerbank an die kartenherausgebende Bank bei jeder Kartentransaktion zu zahlen.