Zahlung per POZ-Lastschrift bald am Ende

20. September 2006

Zahlung per POZ-Lastschrift bald am Ende

PdH BERLIN ¿ Am 31. Dezember 2006 wird das Zahlungsverfahren POZ eingestellt. Daher forderte der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) alle Händler, die dieses Verfahren noch anwenden, auf, sich nach Alternativen umzusehen. Beim POZ-Verfahren handelt es sich um eine bisher von den Banken angebotene Variante des elektronischen Lastschriftverfahrens: die Zahlung mit EC-Karte und Unterschrift, bei der die Banken zwar keine Zahlungsgarantie übernehmen, aber die Kartendaten gegen Sperrlisten abgleichen.

Der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) hatte bereits im Oktober 2004 bekannt gegeben, das System ab 2007 nicht mehr anzubieten. Die Banken wollten mit dieser Entscheidung das EC-Cash Verfahren fördern, bei dem eine PIN-Eingabe notwendig ist. HDE-Zahlungsverkehrsexperte ULRICH Binnebößel meinte hierzu heute in Berlin: ¿Die Entscheidung zur Einstellung des POZ-Verfahrens ist aus Bankensicht nachvollziehbar. Schließlich haben sie sich mit diesem für den Handel relativ günstigen Zahlungsverfahren im Vergleich zum teuren EC-Cash-Verfahren selbst Konkurrenz gemacht. Wurden bei POZ für eine Transaktion nur fünf Cent fällig, fallen für den Handel beim EC-Cash-Verfahren je Transaktion 0,3 Prozent des Umsatzes, mindestens jedoch acht Cent an.¿ Zwar biete das EC-Cash-Verfahren dem Händler eine Zahlungsgarantie. Diese sei jedoch oft gar nicht notwendig, müsse aber dennoch teuer bezahlt werden. Binnebößel: ¿Auch wenn POZ am gesamten Zahlungsverkehr zuletzt nur noch 2,3 Prozent ausgemacht hat, fällt für den Handel ein interessantes alternatives Zahlungsverfahren weg. Oft reicht es dem Händler aus zu wissen, dass die Karte nicht gesperrt ist und die Transaktion stattfinden kann. Eine Garantie für die Bonität des Kunden, insbesondere bei Stammkunden, ist da gar nicht gefragt.¿

Immerhin habe das ELV-Verfahren, zu dem neben POZ auch Lastschriftverfahren in Eigenregie des Händlers oder Angebote der Netzbetreiber gehören, einen Anteil von 15,4 Prozent am gesamten Zahlungsverkehr und sei damit das bedeutendste unbare Zahlungsverfahren in Deutschland. Daher ist sich der HDE-Experte sicher: ¿Auch weiterhin gibt es für das bei Handel und Verbrauchern gleichermaßen beliebte Zahlen mit Karte und Unterschrift eine hohe Nachfrage. Denn für den Kunden ist dieses Verfahren völlig ohne Risiko und bequem obendrein, da man sich keine PIN-Nummer merken muss. Händler, die bislang POZ nutzen, müssen jedoch aktiv werden und bei ihrem Netzbetreiber spätestens bis zum Jahresende einen Ersatz nachfragen.¿ Dieser Ersatz müsse jedoch nicht EC-Cash sein. Viele Netzbetreiber würden mittlerweile ELV-Verfahren anbieten, bei denen Sperrlisten abgeglichen werden, die auch die von der Polizei gelieferten so genannten KUNO-Kartensperrungen enthielten, so Binnebößel. Interessant seien auch Mischlösungen, bei dem bis zu einem bestimmten Betrag ELV-Zahlungen stattfinden und erst bei darüber hinausgehenden Beträgen das zahlungsgarantierte EC-Cash-Verfahren genutzt würden.

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